Kapitel 1: Der Grund

Kapitel 1: Der Grund

Willkommen zur ersten Episode meiner queeren Urban Fantasy-Serie Herzschatten.
Katja lebt in einer Welt, in der Magie, Technik und Leidenschaft eine gefährliche Allianz eingehen.
Was als schwüle Nacht beginnt, wird zum ersten Schritt in eine Geschichte aus Machtspielen, Intimität – und brennenden Fragen.


Es war Eras. Der heißeste Eras im Jahr der Rahas, seit Katja zurückdenken konnte. Zugegeben. Wenn dein Planet auf drei verschieden engen elliptischen Bahnen um deine Sonne kreist und Du 20 bist, hast Du nicht viele enge Bahnen erlebt. Der Deckenventilator brummte grimmig, als wolle er durch seinen Zorn die Luft abkühlen. Alle Fenster waren offen und ließen die würzige Abendluft in ihr bescheidenes Apartment. Aber es war heiß. Oder war es die flaschengrüne Schönheit auf ihrem Schoß? Die Schönheit lag bäuchlings quer über Katjas Beine, räkelte sich, während sie das Fernsehprogramm genoss. Katja hatte kein Interesse am Fernseher. Wohl aber an diesem nackten Hintern. Katja strich sich den Schweiß aus ihrem ockerbraunen Gesicht, während ihre Röntgenfühler leicht vibrierten.

„Sie brauchen keine Vorkenntnis und nicht einmal magische Ausbildung. Selbst ohne eine Farbverschiebung können Sie bei uns anfangen. Lediglich ein Startkapital von 100 Goldbarrel genügt…“

Ihre Freundin lag über ihrem Schoß und betrachtetet wieder einmal die Werbung der Jägergilde. Zum Kotzen. – selbst ohne Farbverschiebung… – Sie nervte dieses Klischee. – Wer nix wird, wird Jägerin – sollte es heißen. Und genau deswegen musst Du 100 Barrel mitbringen. Ein Betrag mit dem man schon kleine Häuser kaufen konnte. Und der Betrag war natürlich weg, auch wenn Du die Prüfung nicht schaffst.

„Du kannst auch was anderes anfangen, Vidal. Du musst keine Jägerin werden…“

Ihre Freundin schnaufte nur unzufrieden.

„Als Jägerin wärst Du ständig auf Achse und nur selten zu Hause, weißt Du…!?“

Sie knurrte nur. Doch das Brummen ihres Körpers fühlte sich auch nett an. Sexy.

Katja fuhr mit den Fingern über die Ränder des Goldflecks auf Vidals Hintern. Vom Steiß über die Backen, runter zu den Schenkeln. Wie ein Herz.

„…nicht mal die  Bullen wollen mich, Katja. Und ich werd kein Teemädchen in irgend nem runtergekommenen Teehaus.“

„Du kannst hierbleiben. Ich hab ne Couch, verdien nicht schlecht bei der Farbengarde. Ich komm auch mit weniger aus… und… Du könntest MEIN Teemädchen sein!?“

„Du bist süß, Katja, aber ich lass mich nicht von Dir aushalten. Die Farbengarde bezahlt dir gerade genug, damit Du über die Runden kommst… Ich muss selbst diese hundert Barrels zusammen bekommen…“

Katja zog noch einmal an der Zigarette und reichte den Glimmstengel an Vidal weiter. „Ich hab einen Job von den Vaikars angeboten bekommen. 100 Barrels sind locker drin.“

Vidal sog an der Zigarette. Die Glut der Spitze erhellte sich und tünchte ihre dunkelgrüne Haut mit einem goldenen Feuer. Katja spürte auch ein Feuer. Ein Unanständiges.

„Was für ein Job ist das?“, fragte Vidal neugierig und hielt die Hand der Zigarette über ihren golden schimmernden Hintern.

„Hat mit Generatoren zu tun. Da kannst Du nicht helfen.“ Katja nahm die Zigarette wieder und nahm einen weitern Zug. Schmeckte sie jetzt anders? Sie schmeckte, und wie! Viel mehr nach Vidal.

Vidals sagte nichts, doch das tiefe Atmen war deutlich. Seit sie ihre Zauberkräfte verloren hatte, war sie echt dünnhäutig, wenn es um Magie ging.

„Was soll ich denn sagen, Herzchen? Die brauchen nun mal Zauberinnen!“

„Ist ja schon gut, Katja… Kann ich dich denn irgendwie unterstützen?“

Katja grinste, während ihr Herz höherschlug und die Erregung in ihrem Schoß ihren Anstand im Sturm niederriss und sich Bahnen schuf. „Du… könntest mir Kraft geben?“

Vidal grinste nun auch und reckte ihren Hintern höher. „Ist das eine Taschenlampe in deinem Schoß, oder eine Einladung, Katja?“

Katjas Herz klopfte bis zum Hals und sie ließ die Finger in die Mitte von Vidals goldenem Herzen gleiten.


Der Geruch von Öl, Tee – und einem Körper, der längst gegangen ist.
Doch nicht jede Berührung hinterlässt Lust. Manche bringen Erinnerungen zurück, die weh tun.

➡️ Nächste Episode: Sonntag.
Bleib dran – für queere Urban Fantasy, die zwischen Haut, Herz und Schuld verläuft.


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